Die Bundesregierung meldet: Es gibt immer weniger Adoptionen.
Begründung: Die künstliche Befruchtung klappt besser und es wird mehr Familienarbeit geleistet, sodass mehr Kinder bei den leiblichen Eltern bleiben können.
Meine Meinung: Falsch. Es gibt immer weniger Adoptionen, weil diese politisch und gesellschaftlich nicht gewollt sind. Mit der Adoption eines Kindes erlischt seine Verwandtschaft zu den leiblichen Eltern. Das Kind bekommt (mit neuer Geburtsurkunde) neue rechtliche Eltern. Das empfindet die Zivilgesellschaft und das empfindet die Exekutive als irgendwie nicht richtig, als falsch. Ein Kind kann nur glücklich sein, wenn es bei seinen leiblichen Eltern lebt. Wenn es seine leiblichen Geschwister jeden Tag erlebt. Wenn es am Wochenende zu seinen leiblichen Großeltern geht.
(Soziale) Elternschaft durch eine nicht leibliche Pflege- oder soziale Mutter und einen nicht leiblichen Pflege- oder sozialen Vater erlebt immer wieder, wie wenig sie akzeptiert, toleriert oder geliebt wird. Sie erlebt sich so oft als vorübergehendes Übel, als Maßnahme, die möglichst bald beendet werden muss. Darum werden Adoptionen, mit denen Kinder endlich Sicherheit bekommen, endlich unbelastet in ihrer sozialen Familie leben dürfen, endlich ohne Irritationen, Verunsicherungen und nicht beherrschbare Einflüsse sich ihren Bedürfnissen stellen können, nicht gewollt und nur im äußersten Notfall „toleriert”. Das ist schade. Denn viele Pflegekinder, die dauerhaft eben nicht in ihrer leiblichen Umgebung leben können, aber um Herkunft und Geburt wissen, könnten ruhiger schlafen und ihre Energie für ihre wahren Bedürfnisse nutzen, wenn sie endlich auch rechtlich sicher in ihrer sozialen Familie leben dürften.
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Lieber Herr Westerholt,
merkwürdigerweise wird dies in den §§ 1591 und 1592 BGB anders gesehen. Es gibt 3 Arten Vater zu werden aber nur eine Mutter zu werden. Ein Vater muss “nur” mit einer Frau verheiratet sein oder die Vaterschaft anerkannt haben, dies gilt sogar bei einer Samenspende.
Bei einer Frau ist dies nicht der Fall. Nur eine Frau, die das Kind geboren hat, ist laut Gesetz Mutter.
Also nicht leibliche Väter die mit der Mutter verheiratet sind, sind durchaus “richtige” Väter. Nur falsche Väter die mit falschen Müttern verheiratet sind und ein Kind erziehen, werden als “nicht richtig” empfunden.
Bitte berichtigen Sie mich, wenn ich hier falsch liege. 😉
Viele Grüße
Hallo, das macht ja noch einmal diesen Irrsinn deutlich: Es geht also gar nicht um die natürliche Leiblichkeit, sondern um die rechtliche. Dahinter einen ideologisachen, genetischen oder natürlichen Sinn zu erkennen, fällt mir schwer.